Fußball-WM 2014

Fußball-WM 2014
Eröffnungsfeier, Foto: Agência Brasil

Mittwoch, 18. Juni 2014

Asamoah Gyan - Stürmerstar mit besonderem Markenzeichen

Es ist die 82. Spielminute, in einem Spiel, das man dominiert und in dem jeder in der Mannschaft daran glaubt, es noch zu gewinnen. Muntari bringt im Strafraum den "Altmeister" Gyan ins Spiel, der mit einem wunderschönen Hackentrick Andrew Ayew bedient. Mit dem Außenrist erzielt dieser das 1:1 gegen die USA. Verdienter Ausgleich! Jubel bricht aus in den Rängen. Ghana feiert. 

Doch dann der Schock! Anstatt gegen die angeschlagene Klinsmann-Elf weiterhin Druck zu machen und das Spiel zu entscheiden, beruhigt Ghana das eigene Spiel und wird prompt bestraft. Die kaum auffällige US-Offensive kommt in der 86. Minute zu einer Ecke. Zusi serviert den Ball perfekt auf den Kopf von Brooks, der trocken zur erneuten US-Führung einnickt. 

Asamoah Gyan kann es kaum glauben. Eben noch das 1:1 vorgelegt, nun wieder im Rückstand. Das Spiel endet und Ghana steht vor dem Aus in der Gruppenphase. Gyan, der zuvor noch im Kicker-Interview von dem WM-Pokal träumte, kann es nicht glauben.  "Wir sind sehr traurig", sagt er später in die Mikrofone der Journalisten. "Es war einfach nicht unser Tag. Wir hatten uns so viele Chancen erspielt, doch uns gelang kein Tor. Das Problem war die mangelnde Konzentration. Die USA waren nicht so gefährlich. Sie hatten nur zwei Chancen", beklagt sich der Kapitän der Ghana. 

Asamoah Gyan ist einer der Hoffnungsträger bei den Black Stars. Geboren wurde er in Accra, der Hauptstadt des afrikanischen Landes. Als Rekordtorschütze seines Landes lastet auf seinen Schultern besonders viel Druck. Doch damit kann der 28-jährige Stürmer umgehen. Viele Stationen hat er bereits in seiner Fußballkarriere durchwandert. Seit 2011 spielt er in den Vereinigten Arabischen Emiraten, nach einigen Stops in Italien, Frankreich und England. Der Mann hat also einige Erfahrungen auf dem Buckel, die ihm nun sehr nützlich sein können. Hinzu kommt eine Komponente, die ihm Halt und Stabilität in besonderen Drucksituationen gibt und die sich durch sein Markenzeichen, der Rückennummer 3, ausdrückt. Der Glaube an den dreieinigen Gott. Auf die Frage des Kicker, warum er die für einen Stürmer ungewöhnliche Nummer 3 trage, antwortet Gyan: "Es ist meine Glückszahl. Die 3 repräsentiert die Dreieinigkeit: Gottvater, Gottessohn und Heiliger Geist. Ich habe diese Rückennummer schon immer getragen, auch in meinen Vereinen." 


Sein Glaube gibt Gyan Kraft und Hoffnung. Kraft, die er nun ganz besonders gebrauchen kann. Denn seine Mannschaft steht vor einer seiner größten Herausforderungen. Dem Spiel gegen Deutschland. Ein Sieg muss her gegen den favorisierten Gegner, sonst droht das Aus in der Vorrunde. Asamoah gibt sich optimistisch: "Ich weiß nicht, was geschehen wird, doch im Fussball gibt es oft Überraschungen". Dann sind wir mal gespannt.


Asamoah Gyan (links) im Zweikampf. Foto: Cedric Ramirez

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