Noch knapp zwei Stunden sind es bis zum Anpfiff des ersten
Spiels der deutschen Nationalmannschaft.
Und natürlich werden auch wieder viele Christen gemeinsam
Fußball schauen. Über folgenden Link ist
es für Kurzentschlossene möglich, sich einen Ort
herauszusuchen, wo gemeinsam mit anderen Christen das deutsche Team auch
vor der Leinwand oder dem Bildschirm angefeuert werden kann.
Wie sieht es nun mit dem Glauben unserer Spieler aus, mit
ihrer Einstellung zur Religion?
Natürlich haben dies unterschiedliche Medien im Vorfeld der
WM zum Thema gemacht.
Darunter auch ein toller Artikel von Tobias Wilhelm, an dem wir uns orientiert haben
siehe hier
Darunter auch ein toller Artikel von Tobias Wilhelm, an dem wir uns orientiert haben
siehe hier
Abwehr
In der Abwehr erwartet die Gegner eine Dreierkette mit christlicher
Stärke:
Evangelisch geprägt ist Philipp Lahm,
der für den Ökumenischen Kirchentag in München warb und nach der WM 2010
katholisch geheiratet hat. Mit seiner Stiftung unterstützt er unter anderem in
Südafrika das Lutherische Gemeindezentrum „Themba Labantu“.
Zur Geschichte des Zentrums: Im Jahr 1860 wurde das Gebiet mitten im
heutigen Township Philippi von deutschen Bauern besiedelt, die Gemüse anbauten.
1948 wurde es unter dem Apartheidsregime als "schwarzes" Gebiet
erklärt, und die Bauern mussten es verlassen. Zurück blieben die Kirche und der
Friedhof, die in den 90er Jahren von dem Lutheran Community Trust (einem
Zusammenschluss zweier lutherischer Kirchen und der Herrenhuter Bruderschaft)
gekauft wurden, um darauf ein Gemeindezentrum zu errichten
Per Mertesacker ist die zweite christlich geprägte Kraft: Der gebürtige
Hannoveraner engagierte sich 2005 beim Kirchentag in seiner Heimatstadt und
setzt sich als Botschafter für das evangelische Kinder- und Jugendhospiz
Wilhelmshaven ein. Laut posaunt er seinen Glauben nicht in die Welt hinaus, aber
mit seinem Namen und seinem Gesicht will er sich für die gute Sache engagieren
und dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von dem Hospiz erfahren.
Jerome Boateng trägt als Dritter im Bunde seinen Glauben öffentlich zur
Schau: Er hat sich gleich drei religiöse Motive tätowieren lassen: die Jungfrau
Maria, ein Kreuz mit betenden Händen sowie auf Englisch den Satz: „Nur Gott
kann über mich richten!“
Tor
Einige andere Abwehrspieler lassen religiöse Bezüge erkennen, aber wenn es
um das Eingemachte geht, ist auch der Bayern-Star im Tor Manuel Neuer zu
nennen.
Die Bildzeitung bezeichnete ihn als „Wand Gottes“ , er besuchte einen
katholischen Kindergarten in seiner Heimat und unterstützt unter anderem mit
seiner Stiftung den Amigonianer-Orden, der in der Nachfolge von Franz von Assisi
agiert und sich aktiv für Jugendliche
weltweit einsetzt.
Nach dem Noviziat schließt sich im Orden eine Erzieherausbildung an oder die Berufenen studieren Sozialpädagogik oder Psychologie. Wer sich zum Priester berufen fühlt, kann dann ein Theologiestudium aufnehmen.
Von dieser fachlichen Basis aus lassen sich die Ordensmitglieder auf die Jugendlichen ein, auf jeden einzelnen, je nachdem, wie er ist und was er gerade braucht. Dabei ist die Beziehung zwischen Heranwachsendem und Pädagogen die Grundlage ihrer Aktivitäten.
Neuers Engagement spricht eine deutliche Sprache.
Nach dem Noviziat schließt sich im Orden eine Erzieherausbildung an oder die Berufenen studieren Sozialpädagogik oder Psychologie. Wer sich zum Priester berufen fühlt, kann dann ein Theologiestudium aufnehmen.
Von dieser fachlichen Basis aus lassen sich die Ordensmitglieder auf die Jugendlichen ein, auf jeden einzelnen, je nachdem, wie er ist und was er gerade braucht. Dabei ist die Beziehung zwischen Heranwachsendem und Pädagogen die Grundlage ihrer Aktivitäten.
Neuers Engagement spricht eine deutliche Sprache.
Ersatztorhüter Roman Weidenfeller engagiert sich als „Schutzengel“ für
„roterkeil.net“ – ein Netzwerk gegen Kinderprostitution, das der katholische
Priester Jochen Reidegeld gegründet hat.
Mittelfeld
Was tut sich bei Jogi Löws Team im Mittelfeld?
Mario Götze, von dem sich die Fußballnation kreative Impulse nach vorne
erhofft, überraschte auf seiner Facebook-Seite mit der Aussage: „Lieber Gott,
ich möchte mir eine Minute Zeit nehmen. Nicht, um Dich um irgendwas zu bitten.
Sondern einfach, um Danke zu sagen für alles, was ich habe.“
Keinen Hehl aus seinem Glauben macht auch Mesut Özil. Vor jedem Match
rezitiert er aus dem Koran und spricht auf dem Platz mit nach oben gekehrten
Händen ein Gebet – eine Zeit, in der er nicht ansprechbar ist.
Sturm
Wieder katholisch geprägt unser Sturm mit Lukas Podolski, Thomas Müller und
Miroslav Klose.
Wie es sich für einen bayerischen Bub gehört, war Thomas Müller in seiner Heimat
in Pähl im Pfaffenwinkel Ministrant.
Wer polnische Traditionen kennt, der weiß natürlich, dass der katholische
Glaube im östlichen Nachbarland eine ganz entscheidende Rolle im Leben der
Menschen spielt, abnehmend, aber auch heute noch.
Klose traf Papst Benedikt XVI. vor
zwei Jahren am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Der Pontifex
begrüßte den Starstürmer sowie dessen Frau Sylvia herzlich und tauschte mit ihm
einige Worte aus. Der Katholik Klose hatte um das Treffen mit dem Papst
gebeten, der Vatikan hatte sich eingesetzt, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Noch deutlicher zeigt Podolski seinen Glauben.
Er eröffnete am 19. Mai im Warschauer Stadtteil Praga die
„Lukas-Podolski-Arche“. Sie ist Teil des deutschen Kinder- und Jugendhilfswerks
„Die Arche“, welches mittlerweile 20 Tagesstätten für sozial benachteiligte
Kinder und Jugendliche in Deutschland, der Schweiz und nun auch Polen umfasst.
In den Archen können die Kinder essen, spielen, lernen, neue Freunde treffen,
doch vor allen erfahren sie die Dinge, die sie in ihren Familien nicht
bekommen: Liebe und Fürsorge. Rolf Nikel, deutscher Botschafter in Polen,
nannte die Arche ein wunderbares Beispiel bürgerlichen Engagements und
gesellschaftlicher Solidarität.
In seiner Eröffnungsrede betonte Podolski, selbst Vater, die Wichtigkeit von
Liebe in der Entwicklung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Die
Eröffnung einer Einrichtung für Kinder aus schwierigen Verhältnissen sei ein
alter Traum von ihm, der nun endlich erfüllt werde. Er kündigte an, nach
Warschau noch eine Arche in seiner Heimatstadt Gleiwitz/Gliwice in Schlesien
stiften zu wollen. An der Eröffnung nahmen auch „Die Arche“-Gründer Pastor
Bernd Siggelkow teil.
Fazit
Geistlich gerüstet, der eine und
andere tut es auch mit einem Gebet, gehen die Deutschen in ihr erstes Spiel gegen die
Portugiesen.
Lukas Podolski, hier mit Florian Gandow von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Warschau, bei der Eröffnung der "Arche" in der polnischen Metropole. Foto: privat |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen